Der Weltgesundheitstag am 7.4. hatte das Motto: „Meine Gesundheit, mein Recht“. Nach fast fünf Jahrzehnten Einsatz für den Schutz der Nichtraucher immer noch ein Wunschtraum, denn millionenfach werden Menschen durch Passivrauch gesundheitlich geschädigt. Rauchende Personen müssen endlich lernen, dort nicht zu rauchen, wo sich auch Nichtraucher befinden. Das gilt besonders in der Außengastronomie, bei Bus- und Straßenbahnhaltestellen, in Parks und bei Spielplätzen, aber auch in Schwimmbädern, Liegewiesen und überall dort, wo mehrere Menschen zusammenkommen. Da mit Freiwilligkeit bisher nicht viel erreicht wurde, verlangen wir vom Gesundheitsminister Johannes Rauch endlich gesetzgeberische Schutzmaßnahmen. Dem Wissen über die Schädlichkeit des Rauchens und Passivrauchens müssen Taten folgen. Österreich hinkt in der Prävention vielen anderen Ländern hinterher.
Besonders verwerflich ist es, wenn Kinder durch ihre eigenen rauchenden Eltern und Bekannten zum Mitrauchen gezwungen werden. Hier ist der gesellschaftliche Wandel noch nicht angekommen. „Mein Recht zu rauchen“ muss in „Mein Recht auf Gesundheit“ abgelöst werden.
Dafür hat der Gesundheitsminister zu sorgen. Unverständlich ist auch, dass der Gesundheitsminister seit Dezember 2022 noch immer keine Novelle zum Tabakgesetz verabschiedet hat. Ich vermutet dahinter eine Blockade der Wirtschaftskammer.
Robert Rockenbauer,
Bundesleiter der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher
Leserbrief 10.4.2024